Ende Januar 2021, nachdem die weisse Pracht vielerorts geschmolzen war, lag kleines und grösseres Gehölz in Gärten, Parks und an den Strassenrändern. Das Gehölz war ein Geschenk von Petrus, um Asthaufen für Igel und wilde Stadtbewohner hier und dort entstehen zu lassen. Die Arbeiter der Liegenschaften und Grün Stadt Zürich hatten auf Nachfrage nichts dagegen, dass Privatpersonen das Material vor Ort in Gebrauch nehmen.
Spontan schrieb ich eine Email an Freunde mit Kindern und an alle Mitglieder der Sensengruppe Zürich, dass jetzt eine sehr gute Gelegenheit sei, um Holz zu sichern und schöne Strukturen einzurichten. Das Echo war grossartig und die Umsetzungen von Frischluftliebenden sehr erbauend, dies im wahrsten Sinne des Wortes. Schon in den ersten Tagen wurden Holzspenden vor meinen Gartenzaun gelegt, die Woche darauf kam eine Einladung vom Tagesanzeiger um über das Engagement zu berichten und es sichtbar zu machen. Sicherlich hat auch dieser Aufruf dazu beigetragen, dass viele Strukturen in Privatgärten, in Hinterhöfen, auf Abstandgrünflächen und in Parks entstanden sind.
In den folgenden Wochen wurden mehr als ein Duzend neue Strukturen errichtet. Sobald ein guter Platz gefunden war, an dem es Sinn macht eine Igel-Residenz einzurichten, wurde schnell Material zusammengetragen, um ein stabiles Gerüst mit einem Hohlraum (20-40 Litern) einzurichten und Äste als Dach zu stapeln. Im besten Fall wurde die Zugänglichkeit im Umfeld von 500m optimiert, z.B. mittels eines Igeltunnels durch einen Zaun.
Besonders wertvolle Strukturen sind im Quartier Riesbach entstanden, dank der Initiative des Fördervereins NimS (Natur im Siedlungsraum) und der tatkräftigen Unterstützung von Freiwilligen. (dazu mehr hier)
Eine der bisher grössten Strukturen in dieser aussergewöhnlichen Bruchholz-Saison wurde in Baden anfangs März gestaltet. Diesmal erhielt ich Unterstützung von Manuel und Tobias, zwei Naturgarten Spezialisten von Salamander-Gartenbau. Wieder wurde kleines und grobes Bruchholz aus dem Garten und aus dem angrenzenden Wald verbaut. Diesmal auf Wunsch der Familie Grünig und mit dem Einverständnis des Försters.
Nun, wie geht’s weiter? Nach „Astbaden“ und „Holzhaufen hinterlassen“ ist es an der Zeit, mich mit dem Anlegen von Benjeshecken zu befassen und geeignete Orte zu finden. Wer hat Platz und Musse, einer schönen und multifunktionalen Benjeshecke für viele Jahre Raum im eigenen Garten oder auf seinem Land zu geben? Interesseierte sollten sich unbedingt bei mir melden., um wertvolle und individuelle Lebensräume zu gestalten.
Weiteführende Information:
- Die ERSTE von ZWEI Benjeshecken entsteht in Jasmins Trittsteingarten
- Igeltunnel zur Vernetzung von Arealen oder als Eingang zu einer Igel-*****Residenz
- Bauanleitung vom Igelzentrum
- Aufruf und Bauanleitung auf Naturschutz.ch
- Karte mit Eintragungen von beobachteten Stadtwildtieren z.B. Igel, Füchse, Dachse Bitte diese Plattform benutzen, um auch Beobachtungen einzutragen.
- Anleitungen zur Förderung der Artenvielfalt im Siedlungsraum
- Lehrpfad Kleinstrukturen auf der Wynegg
- Einladung und Anmeldung um Hecken zu pflanzen, am 3. Nationalen Heckentag `21 vom 30. Oktober mit Schulklassen und jederfrau/mann
- Artikel im Tagesanzeiger Zürich

`21
Das Bienenhaus ist bedeckt mit Ästen.






Foto © Christine Dobler Gross






Neuer Lebensraum aus Totholz ist im Naturgarten in Baden am Hang entstanden. Wilde dornige Rosensträucher werden dort im Sommer die Installation umarmen und üppig wuchern, das hält hoffentlich die Katzen fern:))




Und apropos wie gehts weiter? Grad noch rechtzeitig durften wir Kopfweiden beim Waldgarten Mitenand scheiden. Die Weide ist ein tolles Material für zukünftige Pflanz- und Handwerksobjekte :)))






01. Februar`21 per Email:
Hey Doris
Oft sind es die einfachen und kleinen Dinge im Leben, die das wahre Glück beinhalten. Ich gratuliere zum tollen Artikel vom 31.1.2021 im Tagi!
Erfrischend anders motiviert Doris ihre Mitmenschen spontan zu einem Engagement für die kleinsten Stadtbewohner Zürichs, die Kleintiere und Insekten. Eine gelungene Abwechslung für Familien und StadtbewohnerInnen in diesen eingeschränkten Tagen. Genial auch, wie sie zur Bewegung in der frischen Luft animiert, das Verständnis für die Tiere der Stadt fördert und gleichzeitig dafür sorgt, dass «Unordnung» zu Lebensraum wird! Doris zeigt, dass es nicht viel braucht einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten und trifft damit den Zeitgeist! Wir alle wollen doch etwas tun, sie zeigt vor, wie einfach es ist und das mit grossem Erfolg! Bravo!
Grossartig !!
Liebe Grüsse
Eliane
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danke Eli für die Blumen und deine Unterstützung, bis bald wieder!!
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Super inspirierende Seite mit tollen Projekten! Schön, wie du dich zum Wohle aller für vielfältigen Naturraum einsetzt. Danke!
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Danke für das Kompliment, liebe Lisa❣️✊
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